Thema: Wie wichtig ist eine vertraute Bindung für alexithyme Menschen?

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Wie wichtig ist eine vertraute Bindung für alexithyme Menschen?
08.04.2015 von miracle

Was mich interessiert: Möchte ein alexithymer Mensch vielleicht lieber einen emotionalen Partner/ Partnerin um damit einen evtl. "Mangel" auszugleichen? Kann es passieren, dass der Partner/die Partnerin einfach "ersetzt" wird, weil es ja keine Gefühle gibt? Da keine Liebe binden kann? Puh, manchmal ist da ein Knoten in meinem Kopf und ich würde mich freuen, wenn ich hier eine Antwort auf die Frage: "Wie wichtig ist eine vertraute Bindung für einen alexithymen Menschen/Mann" bekommen würde. Für mich selbst ist eine vertrauensvolle Bindung die einzige Möglichkeit, mich tatsächlich einzulassen. Vertrauen und einlassen fällt mir doch recht schwer. Ich bin in Gefühlsdingen auch nicht die "Hellste" und verliere mich in Grauzonen leicht. Heißt, dass ich noch nie bemerkt hatte, wenn ein Mann sich in mich verliebt hat. Irgendwann hatte mich mein damaliger "bester Freund" ernsthaft gefragt, ob ich ihn heiraten will. Mir ist vorher nie etwas anderes als Freundschaft aufgefallen. Freundinnen scheine ich auch gerne vor den Kopf zu stoßen. Warum bleibt dann irgendwie immer deren Geheimnis. An meinem jetzigen, alexithymen Partner schätze ich die Gradlinigkeit, Logik, Nachvollziehbarkeit und Aufmerksamkeit sehr. Die Frage ob er verliebt ist, hat sich nicht gestellt. Ich selbst kenne das Gefühl jedoch in seine Richtung. Weniger aufgeregt mit den Schmetterlingen sondern eher warm und weich wie eine Daunendecke. Warum ich Frage und schreibe ist die Angst, wieder etwas zu verpassen, nicht wahrzunehmen, nicht mitzubekommen. Meine Gefühle nehme ich wahr, kann ich einordnen. Bei Gefühlen die von Außen auf mich zukommen habe ich meine Probleme. Mein Partner ist übrigens alexithym, weil er mir das gesagt hat (ohne den Fachbegriff zu verwenden) (:

Vertrauen
16.07.2015 von LZ7

Als es mir einmal schecht ging, (Unterzucker) war ich gerade mit all meinen Freundinnen beim Eislaufen. Ich dachte mir, bald muss ich es jemanden sagen, bevor ich umkippe. Aber ich hatte ein total großes Problem. Ich wollte es nicht sagen. Ich habe abgewägt wer auf welche Art und Weise reagieren würde und habe mich dann auch entschieden. Meine Freundinnen haben zwar auch davor schon gefragt, ob es mir gut geht, und ich habe immer mit Ja geantwortet. Als ich mich dann an die Schulter meiner Freundin lehnen konnte, hat es sich so angefühlt, als ob ich nach einer langen Nacht endlich die Augen schließen könnte. Als ich dann später so langsam im aufwachen war muss ich tatsächlich zugeben, dass ich einen Kloß im Hals hatte. Wie als hätte ich ein festes Seil um die Brust. Ich glaube ich habe mich gegenüber meinen anderen Freundinnen schuldig gefühlt. Ich kann niemandem so richtig vertrauen glaube ich, aber wenn jemand da ist, der nicht lange fragt wie es mir geht, sondern einfach Hilfe holt, wenn ich sage er soll, dann ist das schön.

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